Balancieren, hangeln, kraxeln Waldkletterpark in Bad Neuenahr hat wieder geöffnet

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Der Waldkletterpark in Bad Neuenahr hat wieder geöffnet: Die ersten Mutigen eroberten bereits schwindelerregende Höhen.

 Der fünfjährige Hugo aus Bonn marschiert unerschrocken auf dem Seil im Waldkletterpark Bad Neuenahr.

Der fünfjährige Hugo aus Bonn marschiert unerschrocken auf dem Seil im Waldkletterpark Bad Neuenahr.

Foto: ahr-foto

Die kleine Svenja presst ihre Lippen zusammen und blinzelt auf die vor ihr liegende Strecke hoch zwischen zwei Bäumen. Straff ist das zwischen den Stämmen gespannte Seil mit seinen Trittstufen gespannt, der Gurt sitzt fest und sicher. Dann geht es los.

Konzentriert setzt die kleine Bonnerin einen Schritt vor den anderen und kommt so ihrem Ziel näher und näher. Dass zwischen ihren in Bergsteigerschuhen steckenden Füßen und dem Waldboden ein fünf Meter großer Freiraum ist, macht der Freundin von spannenden Kletterpartien nichts aus. Im Gegenteil. Mit ihren Eltern und Geschwistern genießt sie gut gesichert und betreut den Nervenkitzel. Seit Samstag hat der Waldkletterpark in Bad Neuenahr nach langer Winterpause - quasi als Frühlingsbote - wieder geöffnet. Die ersten Besucher freuten sich über den besonderen Freizeitspaß an der Paradieswiese, auf den „Banana Jump“ oder die „Todesschleuder“.

Waldkletterpark Bad Neuenahr: Hoch oben auf der Todesschleuder

Balancieren, hangeln, kraxeln: Auf verschiedenen Parcours kann man sich bei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden im Bad Neuenahrer Waldkletterpark ausprobieren. Nach einer Einweisung geht es – begleitet von einem ausgebildeten Klettermaxen – los. Schwindelfrei muss man nicht zwingend sein. „Das ist keine Voraussetzung. Es geht langsam und niedrig in der Einweisung los. Unser geschultes Personal geht auf unsere Gäste ein und man gewinnt Vertrauen, wenn man das erste Mal im Gurt gesessen hat und die eine der niedrigen Seilbahnen im Einweisungsbereich gefahren ist“, sagt Parkleiter Gianluca Taurino.

Seit drei Jahren ist der 27-jährige Königswinterer im Bad Neuenahrer Waldkletterpark beschäftigt. Gäste, die angesichts der zum Teil dann hin und wieder doch recht hohen Seile ein Gefühl des Unwohlseins überkommt und lieber auf die Kletterpartie verzichten wollen, erhalten das Eintrittsgeld zurück. Taurino: „Es kann also jeder ausprobieren. Viele Gäste überwinden bei uns auch ihre Höhenangst, da Höhen in den Bäumen anders wahrgenommen werden als auf einem Aussichtsturm oder im Gebirge.“

Waldkletterpark Bad Neuenahr: 13 Kletterparcours

Rund acht Hektar ist die Waldfläche groß, auf der die insgesamt 13 Kletterparcours aufgebaut sind. Ein im Wortsinn großer Höhepunkt ist die Megaseilbahn, die mit einer Länge von 450 Metern und einer Höhe von 30 Metern einen ganz besonderen Flugspaß bietet. Aber auch bei den kleineren Einzelseilbahnen sind Mut und Überwindung gefragt. Das dürfte auch auf den Banana-Jump oder die Todesschleuder zutreffen.

Die an einem Seil hängende riesige Stoff-Banane muss angesprungen und fest umklammert werden, dann geht es zurück auf sicheren Boden. Bei der Todesschleuder springt man – Tarzan lässt grüßen – aus luftiger Höhe in ein vertikal gespanntes Netz aus Seilen. Zudem gibt es den Xtreme-Parcours, den Partner-Parcours oder auch den Panorama-Parcours, der über den Baumwipfeln allen Nervenbelastungen zum Trotz schöne Ausblicke garantiert.

Waldkletterpark Bad Neuenahr: Flotte Fahrt mit der Seilbahn

Den wollen auch Susanne Mühlenbein und Achim Nellessen – beide aus Bonn – genießen. „Ein großer Spaß“, meint Mühlenbein. Gerade haben die beiden getrennt voneinander eine flotte Fahrt mit einer der Einzelseilbahnen hinter sich gebracht und sind nicht unglücklich darüber, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Der Spaß im Wald geht jedoch nach kurzer Verschnaufpause weiter: Nun balancieren sie nacheinander vorsichtig in zehn Metern Höhe über wackelige „Brücken“.

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