Start in die Saison So bereitet sich Bonn auf den Frühling vor

Bonn · Die Bonner Schiffer bringen das Deck für die neue Saison auf Vordermann. Café-Inhaber richten die Außenterassen her und arbeiten an ihrem Frühlingsangebot. So bereiten sich die Bonner auf den Frühling vor.

 Schrubben das Deck: Dennis Kemper (links) und Paul Simon putzen die Filia Rheni.

Schrubben das Deck: Dennis Kemper (links) und Paul Simon putzen die Filia Rheni.

Foto: Benjamin Westhoff

Schon am frühen Morgen schrubbt Dennis Kemper das Deck der Filia Rheni. Denn pünktlich zum Saisonstart der Bonner Personen Schifffahrt (BPS) am 7. April muss alles blitzeblank sein. Seit Januar arbeitet der Matrose jeden Wochentag, um das Schiff für die Frühlingssaison auf Vordermann zu bringen. Bevor die ersten Gäste an Bord gehen, gibt es viel zu tun. In diesem Jahr müssen Kemper und sein Kollege Paul Simon zum Beispiel die Roststellen am Schiff abschleifen, das Geländer der Ladebrücke neu streichen, Polster und Teppiche reinigen und das Schiff von außen abwaschen. Das alles machen sie selbst, berichtet er. „Ich hoffe, dass die Leute im Frühjahr wieder mehr rausgehen und das Geschäft besser läuft.“

So wie auf dem Schiff bereiten sich die Bonner auch andernorts auf den Frühling vor. Bei einem Gang durch Bonn ist das kaum zu übersehen. In Mayras Wohnzimmer-Café in Beuel dekoriert Sina Ludwig den neu hergerichteten Außenbereich mit Osterglocken und Blümchenvasen. Bald sollen ihre Gäste hier die erste Frühlingssonne genießen. Ludwig und ihre Kollegen bereiten bald auch wieder eine Saisonkarte mit besonderen Angeboten für den Frühling vor. Im letzten Jahr kamen der vegane "Tutti-Frutti"-Smoothie und die Pfannkuchen-Kreationen mit selbstgemachter Mascarponecreme und Beeren besonders gut an.

Bevor es wieder sonnig wird, holen die Mitarbeiter die Bierbänke für draußen aus dem Keller, tauschen in die Jahre gekommene Stühle und Tische aus und bepflanzen die Blumenkästen neu. Auch Donya Bahadori, Filialleiterin vom Bonner Café „Il Barista“ in der Innenstadt, hat die beigen Polster ihrer Terrasse gegen rosa- und türkisfarbene Kissen ausgetauscht. Die orangenen Tulpen auf der Kuchentheke und die Himbeeren in der Wasserkaraffe kündigen die Frühlingszeit an.

 Sina Ludwig dekoriert die Tische vor Mayras Wohnzimmer-Café.

Sina Ludwig dekoriert die Tische vor Mayras Wohnzimmer-Café.

Foto: Benjamin Westhoff

Frühling in Bonn: Vorbereitungen laufen

Aber nicht nur die Café-Besitzer, sondern auch ihre Kunden sind bereit für den Frühling. Zwei Studentinnen genießen schon die ersten Sonnenstrahlen im „Café Camus“ in der Bonner Altstadt. Sie freuen sich darauf, bald wieder auf Flohmärkte und Festivals zu gehen, im Hofgarten „Spike Ball“ zu spielen oder einen Aperol Spritz am Alten Zoll zu trinken. Rentnerin Rosemarie Linden genießt das warme Wetter am liebsten im eigenen Garten. „Ich habe schon die Rosenkugeln aufgestellt.

Die glänzen und glitzern so schön in der Sonne.“, sagt sie. Anna Ruffing, Kundin eines Bonner Second-Hand-Ladens, erzählt, sie habe sich neulich ein langes Kleid mit rosa Blumenmuster gekauft, um in Frühlingsstimmung zu kommen. „Ich freue mich schon darauf, mich damit in die Sonne zu setzen und etwas zu malen.“

An Bonner Grundschulen bringen die Lehrer den Frühling in ihre Klassenzimmer. Die Schulleiterin der Stiftsschule berichtet, ihre Kollegen würden gerne Frühblüher von zu Hause mitbringen, um den Unterricht anschaulicher zu gestalten. „Die Klassenräume sind mit gebastelten Blumen aus Papier geschmückt.“, sagt Eva Schmitt. Besonders beliebt bei den Kindern sei das Lied „Immer wieder kommt ein neuer Frühling“.

Geschäftsbetreiber hoffen auf viele Stadtbesucher

Für Julia Triebe, Inhaberin eines Concept-Stores in der Bonner Altstadt, ist klar: „Frühling bedeutet Kirschblütenzeit.“ In dieser Zeit laufe ihr Laden mit rund 2000 Besuchern pro Monat mit am besten. Ob Postkarten, Zeichnungen, Magnete oder Tassen – alles mit Kirschblütenmotiv ist stark nachgefragt. In der Friedrichstraße lädt ein Feinkostladen zum „Tasting“ ein: „So schmeckt der Frühling“. Hier kann man Essig- und Ölspezialitäten probieren. Auch sonst haben die Feinkostladen-Inhaber Timm und Junis Nottelmann alles auf die kommende Jahreszeit abgestimmt. Sie berichten, sie hätten in diesem Jahr erstmals eine mit Tulpen und Maiglöckchen geschmückte Sitzgelegenheit im Außenbereich aufgebaut.

Direkt gegenüber hat Modegeschäft-Betreiberin Kerstin Steingaß die Schaufenster mit Weidenkätzchen dekoriert. In der Frühjahrskollektion gebe es viele knallige Farben und leichte Materialien wie Leinen. Ihre Erwartungen an die kommende Jahreszeit fasst sie so zusammen: „Wir freuen uns darauf, dass die Kunden farbenfroh einkaufen und Frühlingsstimmung mitbringen.“ Mit diesem Wunsch dürfte die Ladenbetreiberin in der Bonner Innenstadt nicht alleine sein.

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