Spielplatz in den Rheinauen Das „Haribo-Schiff“ hat einen neuen Namen

Bonn · Der Spielplatz in der Beueler Rheinaue ist endgültig neu aufgebaut. Kita-Kinder haben jetzt auch einen neuen Namen für das frühere „Haribo-Schiff“ ausgewählt.

Noch ein Punkt für das "Räuberschiff": Die Kinder der Kita Sonnenpänz suchen mit Andrea Koors (l.) nach einem neuen Namen für das Spielschiff.

Noch ein Punkt für das "Räuberschiff": Die Kinder der Kita Sonnenpänz suchen mit Andrea Koors (l.) nach einem neuen Namen für das Spielschiff.

Foto: Stefan Knopp

Die meisten Bonner zumindest auf der Schäl Sick werden wissen, wo das „Haribo-Schiff“ steht. 1979 wurde der Spielplatz in den rechtsrheinischen Rheinauen in Betrieb genommen, tatsächlich von Hans Riegel gestiftet, aber schon bei der Finanzierung der zweiten Version war der Bonner Süßigkeitenproduzent nicht mehr beteiligt. Dieses Schiff war dann auch in die Jahre gekommen und nicht mehr verkehrssicher. Im April wurde nun das Dritte seiner Art freigegeben, und die Kosten von rund 450.000 Euro hat komplett die Stadt Bonn bezahlt. Vor allem deshalb möchte sie auch gerne von der alten Bezeichnung weg. Die Anlage trägt jetzt den Namen „Räuberschiff“.

Für die Namensfindung war die Stadt einen ungewöhnlichen, aber logischen Schritt gegangen: Sie ließ die entscheiden, die den Spielplatz nutzen. Am Dienstag kamen deshalb Kinder der Kita Sonnenpänz zum Spielschiff, die erst mal Vorschläge machen sollten. Und weil die sagen durften, was sie wollten, kamen neben Ideen wie „Schiffi“, „Wolkenschiff“, und „Der große Rheindampfer“ auch eher abwegige Vorschläge wie „Autoschiff“, „Kletternde Maus“, „Schnelle Ratte“, „Monkie Kids Schiff“ und „Baum“ dabei heraus.

Am Ende durften sie mit orangefarbenen Klebepunkten entscheiden, welcher Vorschlag ihnen am besten gefiel. Was wiederum gar nicht so einfach war, weil sie mehrere Vorschläge gut fanden. So verteilte die Bonner Kinder- und Jugendbeauftragte Andrea Koors immer wieder neue Aufkleber an die Kinder. Die meisten erhielt am Ende der Zettel, auf dem „Räuberschiff“ stand.

Schon einmal durften Kinder beim Kletterschiff mitbestimmen

Vier Ideen hatte sie schon mitgebracht. Im Jahr 2021 gab es schon eine Umfrage – wegen Corona online – dazu, welche Klettergerüste sich der Nachwuchs für diesen Spielplatz wünscht. „Wir wollten das Bild des Spielschiffs weiter aufgreifen“, erklärte Sabine Paul vom Amt für Umwelt und Stadtgrün vor Ort. Dabei kam eine Menge heraus: Rutschstange, Vogelnestschaukel, Seilbahn, Flaschenzug, das alles wurde umgesetzt. Aber nicht alles konnte man berücksichtigen, da man nur eine begrenzte Fläche im denkmalgeschützten Rheinauen-Areal zur Verfügung hatte. Und einige Kinder hatten als Namen „Wilde Flora“, „Casablanca“, Titanic“ und „Störtebecker“ vorgeschlagen.

Bilder vom neuen Kletterschiff in der Rheinaue
14 Bilder

Bilder vom neuen Kletterschiff in der Rheinaue

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„Wichtig war uns die Barrierefreiheit“, so Paul. Natürlich können Kinder im Rollstuhl nicht auf dem Schiff herumklettern, deshalb wurde ein Fischkutter dazu gebaut, der auch diesen Kindern das Spielen ermöglicht. Er ist über einen Steg erreichbar, damit gehbehinderte Kinder nicht durch den Sand geschoben werden müssen. Nach der Freigabe im April wurden noch Tische und Sitzbänke am Rand installiert und eine Rasenfläche eingesät, die nun zum Picknicken einlädt. Mülleimer verteilen sich dezent um den Spielplatz herum, bei den Sitzgelegenheiten gibt es keine. Sollte man feststellen, dass das nicht reicht, werde man über weitere Mülleimer nachdenken, sagte Sabine Berger vom Amt für Umwelt und Stadtgrün.

Jetzt ist erst mal alles soweit fertig und auch der Name gefunden. Der wird auf ein Schild gedruckt, das demnächst am Spielplatz aufgestellt wird. „Räuberschiff“ also. „Weil Piraten ja Seeräuber sind“, so die schlüssige Erklärung der Kita-Kinder. Ob sich die Bonner dieses Mal umgewöhnen werden?

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