Die GA-Kolumne
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Notizen aus B.
"Gut, dass in den Gebüschen der Stadt zumindest der Vorrat an Lachgaskartuschen bis zum D-Day reichen dürfte"
08.12.2024
Liebe Leserin, lieber Leser,

lebt das Wappentier der letzten Ampel-Koalition aller Zeiten etwa in Duisdorf? In jedem Fall könnte uns die Stadtverwaltung noch mit einem ganz besonderen Last-Minute-Weihnachtsgeschenk überraschen.
Sie sind grün, rot und ein wenig gelb, setzen auf Fassade, zehren von Substanz, erzeugen Enttäuschungen und sind dann über Nacht plötzlich verschwunden. Menschenskinder, es ist wirklich eine Plage mit den Halsbandsittichen an den Außenwänden Am Bruch in Duisdorf! Oder... an wen hatten Sie jetzt eben gedacht?
 
Egal, jedenfalls taugten die niedlichen Gesellen ja nicht einmal als Wappentiere der letzten Ampel-Koalition aller Zeiten: viel zu viel Teamgeist und Entschlossenheit. Was nicht heißt, dass es keine Parallelen gäbe. Denn wo der Putz von den Wänden gegessen wird, rührt der nächste Wahlkampf an den Grundfesten menschlicher Existenz. Im Internet verbreiten sich verzweifelte Botschaften aus Regionen wie dem Bertha-von-Suttner-Platz oder der Godesberger Innenstadt („Olaf, Habbibi, mach Döner wieder drei Euro, sonst Schelle!“). Mit emotionalen Diskursen ist es wie mit den Sittichen: Etwas Flatterband wird sie nicht einfangen.
 
Die Woche in Bonn: Von Lachgas bis zur Grundsteuer
Gut, dass in den Gebüschen der Stadt zumindest der Vorrat an Lachgaskartuschen bis zum D-Day reichen dürfte. Wobei wir einen derart martialischen Begriff selbstredend nie im Zusammenhang mit einer Wahl verwenden würden, sondern für die Ankunft des Postboten mit dem neuen Grundsteuerbescheid. „Aufkommensneutral“, das haben wir von der Verwaltung inzwischen gelernt, heißt nämlich aufkommensneutral für den städtischen Haushalt – und nicht für den eigenen.
"Keine Grundsteuer muss man übrigen bezahlen, wenn man die Stadt ist"
Keine Grundsteuer muss man übrigen bezahlen, wenn man die Stadt ist. Auch nicht für die Beethovenhalle, die derart lange aus dem Spiel war, dass sie nicht mal in den Memoiren von Angela Merkel vorkommt. Sie merken schon, wir sind längst bei den positiven Nachrichten. Denn die letzten Handgriffe hier bedeuten wiederum mehr finanziellen Spielraum dort: beim spektakulären Rekordversuch, wie viele Waggonladungen Glasfasermatten, wie viele Tonnen Sprühschaumisolierung und wie viele Exemplare des Gebäudeenergiegesetzes sich wohl in ein einziges Stadthaus pressen lassen.
 
Last-Minute-Geschenkidee
Sollte es unerwartet auch in der Kämmerei noch einmal eng werden, hier vielleicht noch ein nettes Last-Minute-Geschenk für die Bonner: Ein Freizeitbad für nur einen Euro, abzuholen bei der Stadt Mülheim-Kärlich. Ein wenig müsste wohl dran gemacht werden, aber damit kennen wir uns ja aus. Vielleicht würden die Nachbarn auch tauschen. Wir hätten da zum Beispiel noch so ein Landesbehördenhaus...
 
Einen schönen Restsonntag wünscht
Ihr Rüdiger Franz
Rüdiger Franz
Rüdiger Franz
Redakteur Journal | Boulevard | Sonderthemen
 
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