  | "Was man bei den belgischen Nachbarn lernen kann, ist unerschrockene Nachverdichtung." |  |
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| Liebe Leserin, lieber Leser,
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| es tropft in Bonn und in Brüssel, in der einen Stadt gibt es Lost Places, in der anderen Nachverdichtung, hier Beethoven, da Manneken Pis. Ein Brückenschlag zum Ende der Woche.
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| Notizen aus B. heute von der Dienstreise aus Brüssel, wo der Tag schon als gelungen gilt, wenn es nicht regnet. Um eine ähnlich dauerhafte Berieselung zu bekommen, muss man in Bonn schon ins Frankenbad gehen. Da füllen die Damenduschen gleich auch das Lehrschwimmbecken darunter. Aber mal ehrlich: Es gibt für das Städtische Gebäudemanagement größere Probleme, als dass Wasser in ein Becken tropf. Zum Beispiel, dass Wasser in ein Stadtarchiv tropft. Immerhin ist im Frankenbad das Leck gefunden. Noch einen Lost Place im Schwimmbadbereich können wir nach Viktoriabad, Melbbad und Kurfürstenbad auch nicht brauchen. Mehr Mut zum Hochhaus Was man bei den belgischen Nachbarn lernen kann, ist unerschrockene Nachverdichtung. Da werden modernste Büro- und Wohnklötze hinter Gründerzeit-Straßenzügen hochgezogen und das Ganze erzeugt sogar eine halbwegs interessante Skyline. Also mehr Mut zum Hochhaus. Notfalls hängt man eine EU-Flagge davor, dann wirkt das Ganze schon irgendwie notwendig. In Bonn nehmen wir einfach die UN-Flagge. Ansonsten ist vieles vertraut, vom Regenbogen-Zebrastreifen über die zu engen Radwege und den Stau bis hin zu den „Wiesse Müüs“, die wichtige Leute zum EU-Gipfel eskortieren. Auf weißen Motorrädern sitzen hier allerdings „Appelsinefunken“, die im Grau in Grau mit ihren orangenen Jacken einfach besser auffallen. Über alle kreist ein Hubschrauber, der auch in Hangelar gestartet sein könnte.
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| "Noch einen Lost Place im Schwimmbadbereich können wir nach Viktoriabad, Melbbad und Kurfürstenbad auch nicht brauchen." |  |
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| Wir Deutschen stechen dadurch hervor, dass wir uns vor allem für Verbrenner interessieren. Bestätigt durch den angekündigten „Mega-Streik“ am Montag, der den Bus-, Bahn- und Schiffsverkehr lahmlegt. Warum streikt nicht die Müllabfuhr? Ein besseres Signal, dass einem die Tarifverhandlungen stinken, gibt es doch nicht. Das gehört verboten Noch schnell ein Mitbringsel. Vielleicht das Manneken Pis als Kombination aus Korkenzieher und Flaschenöffner? Oder lieber das Atomium als Briefbeschwerer? Was da in den Brüsseler Souvenirläden steht, gehört eigentlich per EU-Richtlinie verboten. Aber vielleicht sind wir Bonner auch nur neidisch, weil wir jetzt zwar die DNA von Ludwig van Beethoven kennen, damit aber keine Weinflasche entkorken können. Nicht mal klonen lässt sich das Musikgenie und der Grund für die Taubheit ist auch nicht abzulesen. Süßigkeiten verändern das Gehirn, haben wir diese Woche auch noch gelernt. Das glaubt man sofort angesichts der Exzesse, die – mit flüssiger Schokolade zusammengeklebt – auf belgischen Waffeln stattfinden. Dagegen ist die Luxusversion bei uns – Kirschen, Eis UND Sahne – frugal. Bananen, Erdbeeren, verschiedene Saucen, Streusel und Smarties, Marshmallows und Macarons werden auf die dicken belgischen Waffeln getürmt, in jedem zweiten Waffelshop tropft dazu ein Schokobrunnen, der das Lehrschwimmbecken im Frankenbad mühelos füllen würde. Wer eine Grundlage braucht, isst vorher belgische Pommes oder Moules Frittes. Auch Fett verändert das Gehirn. Bei manchen Leuten muss das nicht negativ sein. Wir sollten im Rheinland öfter fettige Pommes zu Muscheln essen, statt trockenes Schwarzbrot. Mal schauen, was passiert.
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| Einen schönen Tag wünscht Ihre Bettina Köhl
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| Bettina Köhl stellv. Leiterin der Lokalredaktion Bonn
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